Ich sah sie an. Sie ließ sich von mir ansehen, aufnehmen, verstehen, ohne Worte, in einer Art, wie ich sie noch nie erlebt hatte.
„Ich sehe Dich und in Dir mich“, meinte ich.
„Ich sehe Dich und in Dir mich“, bestätigte sie, „Aber noch mehr, indem ich mich in Dir sehe, sehe ich auch Dich in mir und gleichzeitig Dich als Du selbst und mich als Ich selbst. Es ist Verschränkung und Für-sich-selbst-stehen in einem. Alles in einem, und doch in seiner Eigenheit respektiert.“
„Ja, das ist es“, sagte ich, weil es dem nichts mehr Hinzuzufügen gab.
Da setzte ich mich rittlings über sie, fasste ihre Hände, die neben ihrem Kopf lagen und verwob meine Finger in den ihren, während mein Mund den ihren suchte und fand, die Lippen sich berührten und teilten, die Zungen sich begrünten und umspielten. Voller Dankbarkeit. Voller Wonne, um den Mund wieder von ihrem zu trennen und die Finger sich entwanden. Denn ich wollte mehr.
Abwärts von den Schultern schickte ich meine Hände, über ihre weichen Brüste, streichelten sie, während mein Mund sich der zarten Knospen annahm. Sacht sie zu küssen, mit der Zunge zu umschmeicheln und daran zu saugen. Ich spürte, wie sie zusammenzuckte und unwillkürlich meinen Kopf fester an ihre Brust presste. Doch ich befreite mich aus ihrem Griff und rutschte weiter hinunter, öffnete ihre Schenkel, um mich zwischen sie zu legen, so dass ich ihr Geheimnis betrachten konnte. Sie ließ mich gewähren.
Die wichen Haare wuchsen wie eine Wiese auf den geschlossenen Hügeln, so dass ich mit meinen Fingern darüberstrich, sie gehen ließ, wie einen Wanderer, der eine Landschaft erkundet. Ich spürte, wie sich die Lippen mit Blut füllten und auseinanderbewegten. Mit den Fingern half ich ein wenig nach, teilte sie, um mich ins Tal zwischen den Hügeln zu begeben. Ihre Lippen zitterten, wohl in freudiger Erwartung des Kommenden, denn sie glitzerten feucht, wie der Tau auf den Blättern beim Aufgehen der Sonne. Noch schlummerte ihre Eichel, doch sobald meine Finger vorsichtig darüberstrichen, erhob sie keck und neugierig ihr Köpfchen, mir entgegen.
„Ich will mehr“, schien es mir zuzuflüstern.
„Genauso wie ich“, dachte ich, während meine Finger der Aufforderung nachkamen und intensiver streichelten. Auffordernd hob sie ihr Becken, doch noch ließ ich meine Finger weiterwandern, das Paradies, das offen und erwartungsvoll vor mir lag, betreten, soweit es möglich war. Um sie dann wieder zurückziehen und wieder vorwärtszuschicken. Ihre Bewegungen unterstützten mein Vorpreschen, die stetig an Intensität zunahmen. Während meine Lippen die ihren küssten. Heiß war sie und schmeckte süß, süß wie Zucker. Ich genoss es sie zu kosten, doch sie führte meine Zunge weiter zu ihrer Klitoris, die sich hochaufgerichtet hatte, so dass ich sie umwarb, an ihr saugte, bis sich die Wellen immer stärker ausbreiteten und ein konvulsivisches Zucken mir anzeigte, dass sie den Höhepunkt erreicht hatte. Noch einmal labte ich mich an ihr, und nun war es anders, süß wohl noch, aber schwerer, wie ein gediegener Portwein.
„Deine Yoni ist wunderschön“, konnte ich mich nicht enthalten zu sagen.
„So wie Deine und wie jede andere“, erwiderte sie, und ich wusste, dass sie recht hatte.
„Es ist irgendwie seltsam. Es ist so bereichernd und erweiternd und erfüllend mit Dir“, sagte ich nachdenklich.
„Ja, das ist es“, bestätigte sie, „Aber was ist daran seltsam?“
„Nun, wenn es so ist, wenn wir uns ineinander finden, warum sollte ich mich dann je wieder auf einen Mann einlassen, auf ein Wesen, das von meiner Yoni viel weniger versteht als ich. Weil er es auch nicht so verstehen kann, und auch dementsprechend niemals so auf sie eingehen kann, und damit auf mich?“, fragte ich, eher ausweichend.
„Du meinst, wozu wir dann überhaupt noch einen Mann brauchen?“, kürzte sie meine Ausschweifungen lapidar ab.
„So könnte man es auch sagen“, meinte ich ausweichend.
„Das ist aber der entscheidende Punkt, denn wenn dem so ist, wird ein Mann nicht mehr gebraucht, nicht unbedingt“, sagte sie, „Wozu also noch ein Mann?“
