Dr. Stephan Heidinger, seines Zeichens führender Manager eines internationalen IT-Konzerns, saß angespannt am Lenkrad seines Wagens und verfluchte seine Frau, denn wegen ihrer kleinen Pläne hatte er heute einfach alles so liegen und stehen lassen müssen, um ihre gemeinsame Tochter vom Kindergarten abzuholen. Natürlich war es in Ordnung, dass seine Frau arbeiten ging, doch nur während der Zeit, in der die Tochter im Kindergarten war. Schließlich hatten sie einen Deal: Er verdient das große Geld und sie kümmert sich um die Kleine. Arbeiten ja, aber nur, wenn es nicht auf Kosten der Kleinen ging. Das hatte er ganz klar festgestellt. Und wer hielt sich jetzt nicht daran? Seine liebe Frau. Natürlich, sie hatte es ihm plausibel erklärt. Sie bekäme die Chance in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten, darüber hinaus mehr zu verdienen und dennoch mehr zu Hause zu sein, weil sie vieles vom Home Office aus erledigen könne. Nur dieses Vorstellungsgespräch, das ginge terminlich nicht anders. Natürlich hatte er großmütig zugesagt, dass er schon mal die Kleine übernehmen würde, wenn seine Frau Unterstützung bräuchte. Aber er hätte doch nicht im Traum daran gedacht, dass sie das auch in Anspruch nehmen würde. Aber jetzt hatte sie es getan, und er musste in den Kindergarten.
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