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Life is too short for boring stories

Last night the old village school teacher was killed. This morning the children found him in his small room that had been attached to the school when he returned, the lost son, to this small town about 80 km from Barcelona, picturesquely located in the mountains of Catalonia. No, he was never really lost. But it was too much for the small village, whose residents lived from the olive groves. Since always. He was the first to move out to attend higher school. He then studied at university. Everyone worked together to make this possible for him. “He’s a good boy,” they had said as they patted Javier’s father on the shoulder, who didn’t want to accept it. After studying education, he was employed at the university. First as a lecturer. Then as a professor. But he had felt empty inside.

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In der vergangenen Nacht wurde der alte Dorfschullehrer erschlagen. Heute morgen fanden ihn die Kinder in seinem kleinen Zimmer, das an die Schule angebaut worden war, als er zurückkam, der verlorene Sohn, in diesen kleinen Ort ca. 80 km entfernt von Barcelona, malerisch gelegenen in den Bergen Katalaniens. Nein, er war nie wirklich verloren. Aber er war zu viel für das kleine Dorf, dessen Bewohner*innen von den Olivenhainen lebten. Seit jeher. Er war der erste, der auszog, um eine höhere Schule zu besuchen. Danach studierte er auf der Universität. Alle hatten zusammengelegt, um ihm das zu ermöglichen. „Er ist ein guter Junge“, hatten sie gesagt, als sie Javiers Vater auf die Schulter klopften, der das gar nicht annehmen wollte. Nach dem Studium der Pädagogik wurde er angstellt an der Universität. Zunächst als Dozent. Dann als Professor. Doch er hatte sich innerlich leer gefühlt.

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Spring had arrived, even in the small village near Barcelona, which was primarily characterized by agriculture. However, the land belonged to large landowners and the people who lived in the place were mostly day laborers who were at the mercy of the lords of the land. If they demanded more wages or better working conditions, the owners reacted rigorously by simply leaving fields fallow, so that the people who depended on them suddenly had no income at all. It was a disgrace to let good land go to waste and be at the mercy of individuals. This was true for factory owners, who also let the workers bleed dry. Accordingly, it was like a pressure cooker about to explode throughout Catalonia, including this small town.

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Der Frühling hatte Einzug gehalten, auch in dem kleinen Dorf in der Nähe von Barcelona, das vor allem von Landwirtschaft geprägt war. Das Land jedoch gehörte Großgrundbesitzern und die Menschen, die in dem Ort lebten waren großteils Tagelöhner, die auf Gedeih und Verderb den Herren der Ländereien ausgeliefert waren. Forderten sie mehr Lohn oder bessere Arbeitsbedingungen reagierten die Besitzenden rigoros, indem sie Felder einfach brach liegen ließen, so dass die Menschen, die davon abhängig waren, plötzlich gar kein Einkommen hatten. Es war eine Schande, gutes Land verkommen zu lassen und der Willkür von Einzelnen ausgeliefert zu sein. Nämliches galt für Fabriksbesitzer, die die Arbeitenden ebenso ausbluten ließen. Dementsprechend brodelte es wie in einem Druckkochtopf kurz vor der Explosion, in ganz Katalonien, so auch in diesem kleinen Ort.

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And suddenly Klara realized that it could work because she imagined that she could share her worries and needs with someone, with someone who understood her work and also that she got up in the middle of the night because an emergency was brought to her. Why shouldn’t it be possible to continue to be committed in the same way and still allow an intimate relationship, especially with a person who understood exactly what was going on with her, how much she was touched and who sometimes brought her back? when she buried herself too deeply in it, when she lost a healthy distance and let the events get too close to her. How many people had she had to experience completely giving up on the task? And what about herself? Wasn’t the failure still gnawing at her, that of not having protected the little fox? Hadn’t she been so stubborn over the last ten years because she felt she had to make amends for something that couldn’t be made amends? Wasn’t that what she desperately needed, someone who would allow her to maintain a healthy distance without losing connection? But then wasn’t it a little like she was using Stefan?

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Und mit einem Mal wurde Klara bewusst, dass es gehen könnte, weil sie sich vorstellte, dass sie ihre Sorgen und Nöte mit jemanden teilen konnte, mit jemandem, der ihre Arbeit verstand und auch, dass sie mitten in der Nacht aufstand, weil ihr ein Notfall gebracht wurde. Warum sollte es nicht möglich sein, sich nach wie vor in der gleichen Weise zu engagieren und trotzdem eine innige Beziehung zuzulassen, gerade mit einem Menschen, der genau verstand, was in ihr vorging, wie sehr sie berührt wurde und sie wohl auch manchmal zurückholte, wenn sie sich zu tief darin vergrub, wenn sie eine gesunde Distanz verlor und sich die Vorkommnisse zu nahekommen ließ. Wie viele Menschen hatte sie schon erleben müssen, die sich völlig in der Aufgabe aufgaben? Und wie stand es um sie selbst? Nagte nicht das Versagen noch immer an ihr, das, den kleinen Fuchs nicht beschützt zu haben? War sie nicht so verbissen gewesen während der letzten zehn Jahre, weil sie meinte, etwas wieder gut machen zu müssen, was nicht wieder gut zu machen war? War es nicht das, was sie dringend brauchte, jemanden, der es ihr ermöglichte, eine gesunde Distanz zu wahren, ohne die Verbundenheit zu verlieren? Aber war es dann nicht auch ein wenig so, als würde sie Stefan benutzen?

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Ten years at the wildlife sanctuary also meant that Klara had seen endless suffering, man-made suffering, and that she therefore withdrew more and more. The more she saved, cared for, the more there seemed to be. As strong as she was, even she was slowly reaching the limits of her endurance. Therefore, this celebration should not only serve to provide an insight into the work, but also to find people who would be willing to support Klara. “I would have enough space,” she thought, while she wished that this celebration would be over soon because she found it difficult to bear the hustle and bustle. “Having strangers in the house puts a lot of pressure on me,” she was convinced. “But maybe it won’t be so bad if they’re the right people. “I’ve just lived alone for too long,” she tried to encourage herself. In fact, by the end of the festival she had agreed with two young people that they wanted to try it out with each other, Klara with them and she with Klara.

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Zehn Jahre Wildauffangstation bedeuteten auch, dass Klara unendlich viel Leid gesehen hatte, menschengemachtes Leid und sie sich deshalb immer mehr zurückzog. Je mehr sie rettete, versorgte, pflegte, desto mehr schienen es zu werden. So stark sie auch sein mochte, selbst sie kam langsam an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Deshalb sollte diese Feier nicht nur dem dazu dienen, Einblick in die Arbeit zu geben, sondern auch Menschen zu finden, die bereit wären, Klara zu unterstützen. „Platz hätte ich genug“, dachte sie, während sie sich wünschte, dass diese Feier bald vorbei wäre, denn sie hielt den Trubel nur schwer aus. „Doch fremde Leute im Haus zu haben, das setzt mich gehörig unter Druck“, war sie überzeugt, „Aber vielleicht wird es nicht so schlimm, wenn es die richtigen sind. Ich habe einfach zu lange allein gelebt“, versuchte sie sich selbst Mut zuzusprechen. Tatsächlich war sie bis zum Ende der Festivität mit zwei jungen Menschen übereingekommen, dass sie es miteinander probieren wollten, Klara mit ihnen und sie mit Klara.

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Karla Kühn, a doctor of biology who specializes in zoology and wildlife expert, founded the wildlife sanctuary ten years ago. She had actually wanted to go into research, but then something happened that turned her world upside down. It was nothing more than an encounter, more precisely a fox encounter, just as she had finished her studies. At some point on the way to getting her doctorate, her boyfriend left her. She didn’t even notice it until a week later. “If it takes a week, i.e. seven days, until I notice that he is no longer there,” she had thought to herself at the time, “then he actually had no right to be in my life.” Secretly, she was actually happy she was now able to devote herself completely and undividedly to her studies. With her diploma in her pocket, she started her journey home. At that time, she was already living in a small house on the edge of the forest when she saw the fox, a wounded fox. His left forefoot was caught in a cruel trap.

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Karla Kühn, ihres Zeichens Doktor der Biologie, spezialisiert auf Zoologie und Wildtierexpertin, hatte vor nunmehr zehn Jahren die Wildtierauffangstation gegründet. Dabei hatte sie eigentlich in die Forschung gehen wollen, aber dann war etwas passiert, was ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte. Dabei war es nichts weiter, als eine Begegnung, genauerhin eine Fuchsbegegnung, gerade als sie ihr Studium abgeschlossen hatte. Irgendwann auf dem Weg zum Doktortitel hatte ihr Freund sie verlassen. Es war ihr erst eine Woche später überhaupt aufgefallen. „Wenn es eine Woche, also sieben Tage dauert, bis ich merke, dass er nicht mehr da ist“, hatte sie sich damals gedacht, „Dann hat er eigentlich keine Berechtigung in meinem Leben gehabt.“ Insgeheim war sie sogar froh gewesen, da sie sich nun völlig und ungeteilt ihren Studien hingeben hatte können. Mit dem Diplom in der Tasche, hatte sie den Heimweg angetreten. Sie hatte schon zu dieser Zeit in einem kleinen Häuschen am Waldrand gelebt, da hatte sie den Fuchs gesehen, einen verwundeten Fuchs. Sein linker Vorderfuß war in einer grausamen Falle gefangen.

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