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Life is too short for boring stories

Ins Wasser eintauchen um trocken zu werden.

Wir könnten uns lieben, wenn wir vom hassen müde sind.

Der Wind befreit uns von der Trägheit.

Zwei Männer in Weiß kamen den Steg entlang.

Er war immer noch da. Saß da und starrte ins Wasser.

Kein Lidschlag schien seinen Blick zu durchbrechen.

Wir wollten doch immer nur das eine.

Dich finden.

Wir stellten uns so viel vor, was Du sein könnte.

Der Wolf war es nicht. Der Rabe war es nicht. Und auch nicht die Füchsin.

Wir wollten doch immer nur das eine leben.

Du sein für den, der es verstand.

Vielleicht war es einfach nur das unbedingte Wollen, das ihn dazu brachte.

Vielleicht war es einfach nur der unüberwindbare Schmerz, der ihn erkennen ließ.

Ich bin es nicht.

Das Wollen machte mich dazu.

Es war nicht ernstzunehmen.

Doch war es die Hoffnung auf die Erfüllbarkeit.

Und der Trugschluss der Ernüchterung.

Verblichene Erinnerung, in einem Topf, aufgekocht mit Spinnen und Taranteln.

Ekelhaftes Getier, doch wenn die Hand durchfährt, dann dringt sie zum Geschützten.

Tod hängt sie am Arm, gestochen, gepeinigt und vergiftet.

Das Gift durchdringt das Denken und das Erkennen.

Es gibt nichts mehr zu Beschönigen.

Die Hand, die halten wollte, bricht.

Der Blick, der aufrichten wollte, bricht.

Was bleibt, wenn nichts mehr da ist, wenn alles in den Sand läuft.

Körnchen um Körnchen um Körnchen.

Undurchdringliche Einheitlichkeit.

Jedes Körnchen ein Bild.

Habe ich behauptet, ich würde Dich aus Millionen erkennen, Millionen und Abermillionen.

Zielsicher würde ich Dich ansteuern.

Nichts ist geblieben, außer der Zuversicht.

Nein, das Festhalten an der einstigen Behauptung.

Nichts davon ist umsetzbar.

Alles ist vergebens, aber nichts vergeben.

Es gibt keine Schuld und auch kein Entrinnen.

Alles ist einerlei, und einheitlich, und nichts Besonderes.

Die Wärter tippen ihn an der Schulter

52 Tage 52 Stunden 52 Minuten

In einem Raum ohne Fenster und ohne Türschnalle.

Ohne Belastung und ohne Gürtel.

Er hat sich dort in Sicherheit gebracht, vor seinen Feinden.

2 mal 2 Meter Raum.

Immer noch zu viel , weil die Gedanken immer noch Platz finden.

1 mal 1 Meter Raum.

Immer noch zu ausladend, da das Bild von Dir noch neben ihm Platz findet.

Ich war es nie, und er sagte es durch den Schleier des Vergessens.

Der Nebel lichtet sich.

Er erkannte seinen Irrtum als meine Lüge.

Ich hatte es niemals so gewollt.

Sie nahmen ihn mit, zu seinem Schutz.

Vielleicht findet er sie wieder.

Vielleicht hat es sie nie gegeben.

Nur das letzte Bett ist nicht mehr zu groß.

Gerade genug Platz für mich.

Mehr braucht es nicht.

Sie bringen ihn zurück, dorthin, wo die Nicht-Funktionierenden nicht stören.

Pillen gibt es dagegen und Therapien.

Ja, auch gegen das Nicht-Funktionieren.

Halbwegs kann man sie wieder hinbekommen, heißt es.

Ganz wird es nie mehr gehen, aber seien wir froh, wenigstens so weit.

Normal leben, das wünschen sie sich doch eigentlich.

Die Wärter nehmen ihn mit.

Trotz allem ist es eigentlich schade.

Vielleicht hätte ich noch mehr lernen können von dieser anderen Welt.

Über Dich und andere Absurditäten (Teil 1)

Über Dich und andere Absurditäten (Teil 2)

Aus: “Anonym. Begegnungen”

2 Gedanken zu “Über Dich und andere Absurditäten (3): … aber auch die, die Du zu sein scheinst

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