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Life is too short for boring stories

… durch den Wald zu gehen, mit Dir, die frische, klare Winterluft einzuatmen und diese ganz besondere Atmosphäre wirken zu lassen. Es ist nichts weiter, als eine Ansammlung von Bäumen. Da tut sich doch nichts. Das ist doch langweilig. Es ist so schrecklich unhektisch und unspektakulär. Aber wer es atmen und riechen und fühlen kann, für den ist es ein Fest der Verbundenheit, mit der Stille und der Ruhe und dem Frieden, ein Weihnachten, und das kann sein, an jedem Tag.

… ein gutes Buch zu lesen und mir eine Geschichte erzählen zu lassen, von einem Gelingen, einem Überwinden, einem Miteinander, eine Geschichte, in die ich mich finden kann und die mir zeigt, dass es sein kann. Das ist doch langweilig. Es ist nicht danach, dass man davon erzählen könnte und es irgendjemanden interessierte. Aber wer es erkennen und nachvollziehen kann, für den ist es ein in den Worten Zueinander-finden, für den ist es ein Fest des Einvernehmens und der Verbundenheit über Zeiten und Räume hinweg, ein Weihnachten, und das kann sein, an jedem Tag.

… miteinander zu spielen oder sich zu erzählen, zu lachen und zu träumen, worin wir uns einander öffnen und uns angenommen finden, den Stress und die Hektik einfach draußen lassend und sich auf Dich einzulassen, ohne dass die Gedanken abschweifen oder es irgendetwas Wichtigeres zu tun gäbe, weil das jetzt das Einzige ist, in diesem Moment. Das ist doch langweilig. Es ist so alltäglich und nichtssagend, wenn man es vergleicht, mit den großen Ereignissen, und wohl ist es das, worauf es ankommt, das Fest in seiner Ruhe und Beschaulichkeit, Worte, die ankommen und etwas zum Klingen bringen, ein Weihnachten, und das kann sein, an jedem Tag.

… Dir eine Karte oder einen Brief zu schreiben, weil Du irgendwo dort draußen in der Welt bist, jedenfalls nicht hier. Dennoch finde ich in den Dialog mit Dir, wenn ich Dir berichte, selbst vom Alltäglichsten und meinen Gedanken an Dich, wenn ich mir die Worte zutragen lasse, die sich richtig anfühlen und von denen ich weiß, dass sie Dir sagen, wie sehr ich mich Dir verbunden weiß, über jegliche Trennung hinweg, die es eigentlich nicht gibt. Das ist doch langweilig. Eine pure Gefühlsduselei, mit Ahnungen und Möglichkeiten. Aber wer es empfinden kann, der weiß, dass eine Botschaft, von mir zu Dir, ein Fest sein kann, des Verstehens und Begegnens und Annehmens, ein Weihnachten, und das kann sein, an jedem Tag.

… miteinander zu essen, in dem Bewusstsein, dass das, was wir zu uns nehmen kein Leid verursacht hat und so den Grundgedanken dieses Festes, eigentlich jeden Festes, nicht von vornherein untergräbt, nämlich das Leben zu feiern und sein Glücken, miteinander zu genießen, ohne dass dafür jemand sein Leben lassen musste, denn wahrhaft leben heißt, auch andere leben zu lassen, ohne Ausnahme. Das ist doch gegen die Tradition. Das ist doch extrem und radikal. Aber wer es versteht, der sieht, dass es die Leidfreiheit, die Absenz von Misshandlung und Mord ist, das ein Fest der Liebe erst ein solches sein lässt, ein Fest des Mitfühlens und Mitlebens, mit allen Geschöpfen, ein Weihnachten, und das kann sein, an jedem Tag.

… maßlos sein, im Lieben, im Verstehen, im Aufeinander-zu-Gehen, im Hoffen, im Sehnen, im Werden, im Leben, im Sich-Schenken, im Umarmen, im Geheimnisse-teilen und im Lachen. Maßlos, weil es nicht notwendig ist, sich darin zu reduzieren, in dem, was in der Gabe mehr wird. Und wenn Du auch überzeugt davon bist, dass das das schönste Geschenk eine offene Hand und eine Zuwendung ist, Du weißt, dass Dinge nicht glücklich machen, sondern nur das Du, das ich Dir sein darf, dann wirst Du verstehen, ein Weihnachten, das sein kann, an diesem Tag und an jedem anderen.

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2 Gedanken zu “Weihnachten ist …

  1. oma99 sagt:

    *smile* ja, schon mit der ersten Zeile fühlte ich mich zurückversetzt und doch gerade jetzt, wie an diesem einen Tag in Bad Sauerbrunn oder wie an vielen Tagen in den Karpaten. Könnten doch viel mehr Menschen diesen Frieden, dieses Miteinander, dieses sich annehmen, gegenseitig annehmen, nachvollziehen. Ein(e) Jede(r) auf seine/ihre ureigenste Weise.
    Es könnte Frieden in der Welt sein zwischen Menschen, mit Menschen und allen anderen Tieren…

    1. novels4utoo sagt:

      Deshalb war das auch mein erster Gedanke. Wenn ich an Frieden denke, dann ist da immer der Gedanke an den Wald, speziell in Rumänien, diese herrlichen, natürlichen Wälder. Es wäre schön, wenn sich viele öffnen könnten. Es braucht nicht viel. Nichts weiter als Achtsamkeit. Und dann sage ich, ich spiele nicht mehr mit, bei diesem Spiel des immer mehr und immer besser. Zur Ruhe kommen. Ankommen. Sein. Inmitten aller Lebewesen …

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