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Life is too short for boring stories

Es ist natürlich nicht so, als wäre das alles nichts gewesen. Nichts kann auch gar nicht gewesen sein. Nichts hat keine Ausdehnung, weder in räumlicher noch in zeitlicher Hinsicht. Also muss es etwas gewesen sein. Ja, ganz bestimmt war es etwas, denn ein Etwas kann gewesen sein, kann sein und kann noch sein, vielleicht. Oder eben auch nicht.

 

Es ist natürlich so, dass etwas gewesen ist. Vielleicht können wir uns noch darauf verständigen. Nein, nicht einmal darauf können wir uns mehr verständigen, denn wir können uns gar nicht mehr verständigen. Konnten wir es denn? Ja, ich denke schon, dass es das gegeben hat.

Es ist so schwer, sich zu erinnern, sich einzulassen, auf ein Gewesenes, das so leise ist, dass es übertönt wird vom Geräusch der Steine, die unter meinen Füßen knirschen.

 

Es ist natürlich so, dass wir einen Weg gehen, einen Weg, den wir als Gemeinsam begonnen haben, einen Weg, den wir im Gemeinsam mit Leben erfüllt und erfühlt haben, in einem Gemeinsam im Gewesen, in einem gewesenem Gemeinsam, das in mir war, das ich war und nun nur mehr Leere heißt, ausgehöhlt und ohne Bedeutung. Ich weiß, dass es war, doch ich weiß nicht was es war.

 

Es ist natürlich so, dass wir einen Weg gehen, nach wie vor, aus Gewohnheit, aus Angst, aus Leichtsinn, aus Mangel an besseren Möglichkeiten, aus Unbedachtheit, aus Bequemlichkeit, einen Weg, den wir als Gemeinsam begonnen haben, einen Weg, den wir im Gemeinsam mit Leben erfüllt haben, und der jetzt nebeneinander heißt. Gehen ihn wie zwei Menschen, die nichts verbindet, als der Zufall eben genau dieses Stück zur gleichen Zeit zu bewältigen, nichts weiter.

 

Es ist so schwer aufeinander zuzugehen, wenn der Ruf so leise ist, dass er übertönt wird vom Geräusch der Steine, die unter meinen Füßen knirschen.

 

Es ist natürlich so, dass wir Leben miteinander gelebt haben, Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte teilten, und wohl auch verwirklichten, doch all diese Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte sind verwirklicht oder an der Wirklichkeit, an je Deiner und meiner, zerschellt, so dass uns nichts bleibt, worauf wir den Blick richten könnten, woraufhin wir unsere Schritte ausrichten könnten.

 

Es ist natürlich so, dass wir Leben miteinander gelebt haben. Ich will es auch gar nicht bestreiten, dass wir uns erzählt haben und wohl vielleicht auch verstanden, irgendwann. Ich will nicht bestreiten, dass alles begann in namenloser Euphorie, die mich die Augen schließen hieß, vielleicht auch vor der Wirklichkeit, doch irgendwann muss man die Augen wieder aufmachen, so man nicht stolpern will.

 

Es ist so schwer, sich zu verstehen, wenn die Worte so leise sind, dass sie übertönt werden vom Geräusch der Steine, die unter meinen Füßen knirschen.

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