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Life is too short for boring stories

So geschah es nicht etwa, dass der König sämtliche Spinnräder aus seinem Hause verbannte, sondern alles was es zu lesen gäbe, und das war sowieso reichlich wenig. Dennoch fiel der jungen Prinzessin zu ihrem 15 Geburtstag ein kleines Büchlein in die Hand, aus der Feder der dreizehnten weisen Frau, in der sie die Grundzüge einer gerechten Gesellschaft darlegte. Von diesem Tag an war die Prinzessin wie ausgewechselt. Sie pfiff auf gutes Aussehen und Bälle und sonstige Belustigungen, sondern ließ sich von der dreizehnten weisen Frau unterweisen, in allen Künsten, derer sie selbst mächtig war, bis hin zur Entdeckung ihrer Weiblichkeit. Kein Wunder also, dass sich die Prinzessin ab und an im Bade einfand, gemeinsam mit einem starken, potenten Bauernburschen, der es auch ihr so richtig besorgte. Es war allerdings nicht derselbe der Königin. Aber nicht nur ihre Weiblichkeit war offen, sondern auch ihr Mund. Sie predigte Gleichheit, Glück für alle und gesunde, leidfreie Ernährung.

Der König wurde immer trauriger und verzweifelter. Nicht nur, weil ihm seine Tochter eine strenge Diät vorschrieb, so wusste er die Folgen dieser Aufmüpfigkeit gar nicht abzusehen. Als der König vor Verzweiflung, die wohl auch mit der ausgewogenen Kost zusammenhing, nicht mehr aus noch ein wusste, konsultierte er die zwölf weisen Frauen, die ihm auch prompt einen Rat gaben. Das Mädchen müsse umgehend verheiratet werden. Dann würde endlich Ruhe sein, denn als verheiratete Frau, am besten mit 12 Kindern am Rockzipfel, würde sie all diese pubertären Ideen vergessen. Eine grandiose Idee, fand der König, und machte sich sofort auf die Suche, doch es fand sich keiner, der dieses Mädchen haben wollte, so aufmüpfig wie sie war. Wer wollte sich schon eine Frau ins Haus holen, die selbständig dachte. Deshalb ließ die dreizehnte weise Frau eine Hecke rund um das Schloss wachsen, eine Rosenhecke und versetzte alle Bewohner darin in einen hundertjährigen Schlaf, denn so lange würde es dauern, bis es einen Mann auf der Welt geben würde, der die Prinzessin nicht nur verstand und Seite an Seite mit ihr kämpfen würde, sondern es ihr auch mindestens so gut besorgen konnte, wie jeder dahergelaufene Bauernbursch.

 

Und wahrlich, als die hundert Jahre vorbei waren, verirrte sich ein junger Bursche in diese Gegend und sah das Schloss. Er liebte Rosen, wie alles andere in der Natur. Solch eine imposante Rosenhecke hatte er noch nie gesehen, so dass er sie sich genauer ansehen wollte. Die Rosen verströmten einen solch atemberaubenden Duft, dass er seine Sinne verwirrt fand, aber auch einen Eingang. Unbehelligt betrat er das Schloss. Überall lagen Schlafende herum, doch niemand, der ihn weiters interessiert hätte, bis er in jenes Turmzimmer vorstieß, in dem die Prinzessin auf einem großen Himmelbett lag. Das war wohl der Mühe wert gewesen. Vom Duft der Rosen, aber noch mehr von der Schönheit der Prinzessen berauscht, folgte er einem inneren Drang und küsste sie, doch sie rührte sich nicht. Was sollte er tun?

 

Da kam ihm der Gedanke, dass sie wohl in all den Kleidern nicht ausreichend Luft bekäme, so dass er sie von diesen befreite. Und er sah sie an, die wohlgeformten Brüste, die schmale Taille, die sanfte Wölbung des Bauches und der Hüften und auch ihren, mit weichen Haaren bewachsenen Schamhügel. Da öffneten sich ihre Beine, so dass er ihr Geheimnis sehen konnte, und eine ungeheure Lust überkam ihn, so dass er sich von seinen Kleidern befreite, sie mit seiner Männlichkeit zu erfüllen, doch kaum dass sein Luststab die Pforte zur Glückseligkeit überschritten hatte, fand er sich umwunden von Armen und Beinen und einem sich aufwerfenden Becken, dass sein Schwert völlig in sich verschlang. Und nachdem sie den besten Sex ihres Lebens gehabt hatte, bestand kein Zweifel, dieser Junge war auch vegan.

 

Deshalb wurde vom Fleck weg geheiratet, die Feudalherrschaft aufgelöst, und natürlich alle Menschen im Schloss erweckt. Und wenn sie nicht gestorben sind, gibt es in diesem Königreich auch nur glückliche Geschöpfe. Selbst der König fand nach und nach Gefallen an der neuen Kost, zumal er es auch seiner Gattin wieder anständig besorgen konnte. Aber am glücklichsten war wohl die Prinzessin, die nach so unendlich langer Zeit einen ebenbürtigen Partner gefunden hatte, in jeglicher Hinsicht.

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