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Life is too short for boring stories

Buenaventura Durruti ist tot
Arbeiter, Anarchist, Revolutionär, Vater
Gallions- und Integrationsfigur der anarchistischen Milizen im Spanischen Bürgerkrieg.
Geboren am 14. Juli 1896 in León
Ermordet am 20. November 1936 in Madrid
Nicht einmal an der Front.
War es ein Scharfschütze der Faschisten?
War es ein hinterhältiges Attentat eines republikanischen Soldaten?
Gar die Kugel eines Kommunisten?
Links gegen links, wieder einmal?
Oder war es einer seiner eigenen Leute?

Es wird nie in Erfahrung zu bringen sein.
Ein glatter Durchschuss durch die Brust.
Er hatte keine Chance.
Buenaventura bedeutet „die gute Zukunft“.
Das hätte er den Arbeiter*innen gebracht,
den enteigneten Kleinstbäuer*innen,
befreit vom Joch der Bourgeoisie und der Kirche.
Endlich hätten sie eine Zukunft gehabt.
Einfacher noch, ein Leben,
frei und selbstbestimmt.
Doch dann traf ihn diese Kugel,
von der niemand weiß,
niemand wissen wollte,
woher sie stammte.
Ein Mann starb.
Zehntausende starben in diesem unseligen Krieg.
Ein Toter unter unzähligen anderen.
Namenlose Krieger*innen gegen den Faschismus.
Doch mit ihm,
dessen Vorname „die gute Zukunft“ bedeutet,
hätte diese gebracht,
und sie starb mit ihm.
Bis 1939 dauerte dieser Bürgerkrieg noch an,
doch eigentlich war er verloren gegangen,
an diesem 20. November 1936 in Madrid.
In den, von den Anarchist*innen eroberten Gebieten,
hatten sie die Befreiung gebracht.
Die Menschen durften sie kosten,
doch nachdem er starb,
zerfielen die anarchistischen Milizen,
wurden zersprengt und in die Knie gezwungen
durch die linken Brüder und Schwestern,
die gerade erst befreiten Menschen,
ins Joch zurückgezwungen.
Und als die Faschisten endgültig im Land regierten,
da wurden die letzten Spuren getilgt.
Es durfte nicht darüber gesprochen werden.
Auch nicht von den faschistischen Säuberungen.
Es durfte nicht erinnert werden.
Es war nicht vergessen.

Buenaventura Durruti ist tot.
87 Jahre liegt er unter der Erde.
Es ist Zeit es zu wagen.
Erinnern, an einen Mann der Tat,
einen Mann, dessen Integrität das Maß war für alle anderen,
ein Mann, in dem sich alle Hoffnungen und Träume vereinten.
Sie haben an ihn geglaubt.
An das, was er vorlebte, vorgab, war.
Arbeiter, Anarchist, Revolutionär, Vater
Nicht mehr und doch das Verbindende.
Es ist Zeit sich an ihn zu erinnern.
Damit er nicht umsonst starb.
Es ist Zeit sich seiner Taten zu erinnern.
Und mit dem Erinnern,
ist er zwar gestorben,
aber niemals tot.

Buenaventura Durruti ist gestorben.
Und trotzdem,
Buenaventura Durruti ist nicht tot.
Er lebt in der Hoffnung,
die er schenkte,
in der Freiheit,
die er ermöglichte,
in den Idealen,
die er verkörperte,
in dem Vertrauen auf die Gemeinschaft,
Freie unter Freien,
Gleiche unter Gleichen.

Buenaventura Durruti ist gestorben, aber nicht tot.

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