“Was hat Liebe mit Anarchie zu tun? Mehr noch, wie kann man Liebe und Anarchie durch das kleine Wörtchen ist gleichsetzen?”, wird sich die eine oder andere unwillkürlich fragen, denn in den meisten Köpfen taucht beim Wort “Anarchie” noch immer das Bild des völligen Chaos, der Gewaltherrschaft auf. Dank an die Gehirnwäsche der Gegner*innen des anarchistischen Gedankens, die von Anfang an wacker betrieben wurde. Wenn man sich aber das Wort genauer ansieht, sich vielleicht sogar dazu durchringt, die grundlegenden Gedanken des Anarchismus zu studieren, dann wird man feststellen, dass es zunächst einmal nichts anderes als Herrschaftslosigkeit bedeutet. Da passt Gewaltherrschaft logischerweise nicht dazu, denn wenn Gewalt herrscht, ist es schon wieder eine Form der Herrschaft, die dem Anarchismus widerspricht.
“Aber Chaos, das wird es geben, denn wenn niemand die Herrschaft übernimmt, dann tut doch jede*r was sie/er will”, wird sofort entgegengehalten. Auch sehr schade, wenn man meint, dass die Welt nur funktionieren kann und die menschliche Gesellschaft darin, wenn irgendwer sagt, was die anderen zu tun haben, weil sie es nicht selber wissen. Nur, weil wir immer Herrschaft hatten, heißt das noch lange nicht, dass es auch so sein muss. Natürlich hat der Gedanke etwas Beängstigendes, denn wer anschafft sollte normalerweise auch die Verantwortung übernehmen. Das ist äußerst bequem. Man tut, was einem gesagt wird und denkt nicht weiter darüber nach. Dabei wäre es so erweiternd, wenn jede*r aus der Gemeinschaft, ihre/seine Talente einbringen und frei entfalten kann.
Was für die Gesellschaft gilt, gilt für zwischenmenschliche Beziehungen nur desto mehr, denn wenn innerhalb einer solchen Herrschaft notwendig ist, dann ist es viel, aber keine Liebe, denn Liebe setzt frei zu sein, sich zu entfalten und zu wachsen. Deshalb ist Liebe herrschaftsfrei, ohne Über- oder Unterordnung.
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