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Life is too short for boring stories

Mit ihren Lippen verschloss sie die meinen, und das Verschließen war zugleich auch ein Öffnen. Süß schmeckten sie, nach Vanille und Mandel, aber vor allem nach ihr. Weich fühlten sie sich an, sanft gerundet. War mir das je aufgefallen, wenn ich sie ansah? Es war mir, als würde ich ihre Lippen zum ersten Mal sehen, da ich die Augen geschlossen hatte und sie mit meinen Lippen sah. Mit ihrer Zunge teilte sie diese nun und suchte die meine, zu entdecken, zu erforschen. Ein Kuss, nur ein Kuss. Eigentlich.

Da waren so viele in meinem Leben geschehen, und doch war er ganz anders, als viele andere, die ich erhalten und geschenkt hatte, denn er war frei von Eroberung. Vielmehr war es wie ein Tanz, ein Wiegen und Umgarnen, das sich in Bewegung fortsetzte, in eine Umarmung, im Schmiegen aneinander. Durch den dünnen Stoff ihres Kleides spürte ich ihren warmen, geschmeidigen Körper an meinem, die weichen, anschmiegsamen Brüste, die leichte Wölbung ihres Bauches, die in den kleinen Hügel zwischen ihren Beinen auslief, der wie ein Pfeil zu ihrem Zentrum wies, die festen Schenkel, und es war mir, als würde ich mich selbst spüren, in mir, und außerhalb von mir, während ich gleichzeitig ihre Außenspiegelung war.

 

Da löste sie sich unvermittelt von mir, trat einen Schritt zurück und sah mich an. Betörend war das Gefühl auf der Haut, selbst durch den Stoff hindurch, selbst durch die Haut hindurch, als sie sich die Träger von den Schultern streifte, dass das Kleid zu Boden glitt. Mein erster Impuls verlangte wegzusehen, doch sie nahm mich an den Händen und lenkte meinen Blick bewusst auf ihren Körper.

 

Gibt es auf der ganzen Welt etwas Ästhetischeres als einen weiblichen Körper?, schoss es mir durch den Kopf.

 

Es hatte sich im Fühlen in meinem Kopf vorgezeichnet, und in meinem Körper, wie eine Skizze, die sich jetzt mit Farben füllte. Am liebsten wäre ich für immer dagestanden, nur in ihren Anblick versunken, doch sie ließ es nicht zu, denn mit ihren flinken Fingern, sorgte sie dafür, dass ich auch nackt vor ihr stand. Ich war es mir bewusst, und wollte mich abwenden, entziehen. Es war ein Impuls, so automatisch wie der nächste Atemzug, doch sie behielt meine Hände in den ihren und sah mich an.

 

Ihr Blick sprach zu mir, Wohlwollen und Annahme und Sicherheit. Endlich gelang es mir es anzunehmen, ohne zu hinterfragen, mich sehen zu lassen, mich ansehen zu lassen, und was ich sah war wie ich und war auch nicht ich, war mir so vertraut und so unbekannt zugleich. Es verwirrte und beruhigte mich im gleichen Maße. Doch wiederum nahm sie mich an den Händen und führte mich. Gerne überließ ich mich ihrer Führung.

 

Weich war ihr Bett, auf das sie mich legte, weich war die Haut ihres Körpers, der sich an mich schmiegte. Unsere Münder vereinten sich im Kuss, und ich begann mich vorzuwagen. Von einem auf den anderen Moment, vergaß ich nachzudenken, sondern überließ mich meiner Intuition. Ihr Körper presste sich nachdrücklicher auf meinen. Ich spürte ihre aufgerichteten Nippel auf meinen und eine Welle der Erregung durchzog mich, mehr noch, als ihr Bein zwischen meine rutschte und ich ihren Schenkel zwischen den Lippen zwischen meinen Beinen zu liegen kam, woraufhin ich im Gegenzug dasselbe tat. Dasselbe. Becken, die sich bewegen, im Gleichklang, symmetrisch. Lippen, die sich mit Blut füllen und die Klitoris, ihre und meine, die anschwoll und sich der angeregten Betreuung entgegenstreckte, während die Quelle überfloss, ihre, meine, die Schenkel benetzte, ihren, meinen. Immer intensiver und nachdrücklicher wurden unsere Bewegungen. Und ich spürte die Lust, die ihre war, die meine war, die sich in den Bewegungen sprach und im Kuss und im drängenden Zueinander.

 

Irritiert sah ich sie an, als sie unversehens ein wenig von mir abrückte, doch als sie statt ihres Schenkels ihre Hand zwischen meinen Lippen platzierte, sie sacht streichelte, um dann einen Finger in meiner Vagina zu versenken, während ihr Daumen weiterhin meine Klitoris umschmeichelte, da wusste ich, dass es gut war und tat es ihr gleich. Meine Hand ging auf Entdeckungsreise, dorthin, wofür ich noch keinen Namen hatte, aber den ich bald entdecken würde.

Aus: Weibliche Ohn-machten

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