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Life is too short for boring stories

I had dreamed
from a meadow
on which I stood
with arms spread wide,
wrapped in long, ruffled robes.

Birds kept flying towards me
clinging to the folds of the flowing dress,
ended up in my hair
picked out grains
and disappeared
only to return a few moments later.
I moved gently
so as not to disturb the birds,
but these irritated my movements
in no way.
They came and flew away.
Over and over again.
And the grains
which were well hidden in my robe,
seemed inexhaustible.
Not only did they not go out,
but on the contrary
the more birds came
and enjoyed it
the more plentiful was the fodder.

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Ich hatte geträumt,
von einer Wiese,
auf der ich stand,
mit weit ausgebreiteten Armen,
eingehüllt in lange, faltige Gewänder.

Immer wieder flogen Vögel auf mich zu,
hielten sich an den Falten des fließenden Kleides fest,
landeten in meinem Haar,
pickten Körner heraus
und entschwanden,
bloß um einige Momente später wiederzukehren.
Sachte bewegte ich mich,
um die Vögel nicht zu beunruhigen,
doch diese irritierten meine Bewegungen
in keinster Weise.
Sie kamen und flogen weg
Immer und immer wieder.
Und die Körner,
die wohl in meinem Gewand verborgen waren,
schienen unerschöpflich zu sein.
Sie gingen nicht nur nicht aus,
ganz im Gegenteil
je mehr Vögel kamen
und sich daran gütlich taten,
desto reichlicher war das Futter.

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Fenella now came every day to take Tinka for a walk. Edgar was very grateful for this, because he noticed that he was getting weaker and weaker physically. But not only that, but Fenella also helped him in the shop, becoming more and more a part of his life, even if it was only for a few days. That morning, Fanella was deep in thought as she entered the store. But when Tinka came to greet her, she couldn’t help but be happy.
“Edgar,” she called the man with whom she was on first name terms when she didn’t spot him right away.
“Good morning, Fenella,” came a weak voice from the tea corner where he was sitting in front of the fireplace, “sit down next to me. Did something happen?”
“Good morning,” the young girl greeted him as she collapsed into the armchair opposite, “I don’t know exactly, but I got a letter today…”
“For the opening of Inge’s will, i.e. Fr. Dr. Guardian”, Edgar completed the sentence, “Yes, I got that too and I wonder why we are being ordered. I just hope they don’t take Tinka away from us.”
“Then we’ll go there together,” said Fenella, relieved.

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Fenella kam nun jeden Tag, um mit Tinka spazieren zu gehen. Edgar war sehr dankbar dafür, denn er merkte, dass er körperlich immer schwächer wurde. Aber nicht nur das, Fenella half ihm auch im Laden aus, so dass sie immer mehr Teil seines Lebens wurde, auch wenn es sich bisher nur um einige Tage handelte. An diesem Morgen war Fanella tief in Gedanken versunken, als die den Laden betrat. Doch als Tinka sie begrüßen kam, konnte sie nicht anders, als sich zu freuen.
„Edgar“, rief sie den Mann, mit dem sie inzwischen per Du war, als sie ihn nicht gleich entdeckte.
„Guten Morgen, Fenella“, kam eine schwache Stimme aus der Teeecke, wo er vor dem Kamin saß, „Setz Dich doch zu mir. Ist was passiert?“
„Guten Morgen“, begrüßte ihn das junge Mädchen, als sie sich in den Fauteuil gegenüber fallen ließ, „Ich weiß es nicht genau, aber ich habe heute einen Brief bekommen …“
„Zur Testamentseröffnung von Inge, also Fr. Dr. Wächter“, vollendete Edgar den Satz, „Ja, den habe ich auch bekommen und ich frage mich, warum wir hinbestellt werden. Ich hoffe nur, sie nehmen uns Tinka nicht weg.“
„Dann gehen wir gemeinsam hin“, meinte Fenella erleichtert.

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Edgar Barfuß, strapping 84 years old and owner of the odds and ends shop, woke up the next morning because he felt breathless. But who should breathe it? He hadn’t shared his bedroom with anyone since his wife Elli died two years ago. Irritated, he opened his eyes and saw two dark dog eyes. Suddenly he remembered that he had fetched little Tinka out of the pouring rain the night before. Somehow it felt good not to be alone anymore. When Tinka realized that the person who had let her into his house was finally awake, she began to wag her tail vigorously. “It’s okay,” Edgar said to her with a smile, “We’ll go in a moment.” Surely, she had to go out, he thought. Also, they need food. But how should he go for a walk? She was wearing a collar, but of course she had come without a leash. Then it occurred to him that there must still be Robin’s leash. How long has it been since your dog died? Twenty years, sure, but they had never given the leash away, as if they knew it would be needed again. Like this morning.

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Edgar Barfuß, stramme 84 Jahre alt und Besitzer des Krimskramsladens erwachte am nächsten Morgen, weil er sich angeatmet fühlte. Doch wer sollte ihn anatmen? Seit seine Frau Elli vor zwei Jahren verstorben war, hatte er sein Schlafzimmer mit niemandem mehr geteilt. Irritiert öffnete er die Augen und sah in zwei dunkle Hundeaugen. Schlagartig fiel es ihm wieder ein, dass er am Abend zuvor die kleine Tinka aus dem strömenden Regen zu sich geholt hatte. Irgendwie fühlte es sich gut an, nicht mehr alleine zu sein. Als Tinka merkte, dass der Mensch, der sie in sein Haus gelassen hatte, endlich wach war, fing sie an, lebhaft mit dem Schwanz zu wedeln. „Ist schon gut“, sagte Edgar lächelnd zu ihr, „Wir gehen gleich.“ Sicherlich musste sie hinaus, dachte er. Außerdem bräuchten sie noch Futter. Aber wie sollte er spazieren gehen? Sie trug zwar ein Halsband, aber natürlich war sie ohne Leine gekommen. Da fiel ihm ein, dass da noch die Leine von Robin sein musste. Wie lange war es jetzt her, dass ihr Hund verstorben war? Sicher zwanzig Jahre, aber die Leine hatten sie nie weggegeben, als hätten sie gewusst, dass sie noch einmal gebraucht werden würde. Wie an diesem Morgen.

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Edgar Barfuss, the owner of the odds and ends shop, sat down in front of the cozy, crackling fire in the room, around which he had built a nice little tea corner with armchairs that invited people to linger, rest or chat. Actually, it had been his wife. However, she had not only set up the tea corner, but also the entire odds and ends shop all around. Previously it had been an old-fashioned shop where you could get everything you needed for your day-to-day life. Affectionately called Greisler in Austria. Elli, his wife, then gradually added things that might not have been necessary, but could mean an emotional added value, such as the porcelain crockery for the doll’s kitchen, which someone no longer had any use for, but which someone else was very happy with remember happy, carefree childhood days. Over time, more and more people had come and offered such things. However, Elli only took what actually fit into the odds and ends store. She died two years ago and left Edgar alone with the shop. At first, he had thought of giving it up. But then he couldn’t bring himself to do it. He had become too much a refuge. Thoughtfully he put the cup down and went to the door again. It was now pouring with rain. So, he turned the sign on the door so that “Closed” read from the outside. “In this weather, no one is coming anyway,” Edgar thought to himself when he heard a scraping at the door.

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Edgar Barfuß, der Besitzer des Krimskramsladens, setzte sich vor das heimelig knisternde Feuer im Kamen, um den er eine nette kleine Teeecke gebaut hatte, mit Fauteuils, die einluden, zu verweilen, auszuruhen oder zu plaudern. Eigentlich war es seine Frau gewesen. Sie hatte allerdings nicht nur die Teeecke, sondern auch den gesamten Krimskramsladen rundherum eingerichtet. Zuvor war es ein altertümliches Geschäft gewesen, in dem man alles für den täglichen Bedarf bekommen hatte. In Österreich liebevoll Greisler genannt. Elli, seine Frau, hatte dann nach und nach Dinge hinzugenommen, die vielleicht keine Notwendigkeit hatten, aber einen emotionalen Mehrwert bedeuten konnten, wie das Porzellangeschirr für die Puppenküche, für das jemand keine Verwendung mehr hatte, aber jemand anderen mit großer Freude erfüllte, erinnerte es doch an fröhliche, unbeschwerte Kindertage. Mit der Zeit waren immer mehr Menschen gekommen und hatten solche Dinge angeboten. Elli hatte allerdings nur das genommen, was tatsächlich in den Krimskramsladen passte. Vor zwei Jahren war sie gestorben und hatte Edgar mit dem Laden alleine gelassen. Zunächst hatte er daran gedacht, ihn aufzugeben. Doch dann brachte er es sich nicht über sich. Zu sehr war er Zuflucht geworden. Nachdenklich stellte er die Tasse ab und ging nochmals zur Türe. Mittlerweile goss es in Strömen. Deshalb drehte er das Schild an der Türe um, so dass „Geschlossen“ von draußen zu lesen war. „Bei dem Wetter kommt sowieso keiner“, dachte Edgar für sich, als er ein Scharren an der Türe vernahm.

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The white curtains blow in the summer wind. The room is all white, and when I look out the window of the bungalow, the sunlit stone coast of Tuscany lies in front of it. The light breeze gently blows around me, playing with my hair. One day you came into my life as if it were the most natural thing in the world, you filled it with happiness and cheerfulness, you let zest for life and energy move into me. I had been quiet and reserved before, but you let me discover me, unveiled the hidden and let me grow far beyond what I had ever imagined.

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Die weißen Vorhänge wehen im Sommerwind. Ganz in weiß das Zimmer, und wenn ich aus dem Fenster des Bungalows sehe, liegt die sonnenbeschiene Steinküste der Toskana davor. Sanft umweht mich die leichte Brise, spielt mit meinem Haar. Eines Tages war es gewesen, da bist Du in mein Leben getreten, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, hast es erfüllt mit Glück und Heiterkeit, hast Lebensfreude und Tatkraft in mich einziehen lassen. Ruhig und zurückhaltend war ich zuvor gewesen, doch Du hast mich mir entdecken lassen, Verborgenes entschleiert und mich wachsen lassen, weit über je Erahntes hinaus.

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