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Life is too short for boring stories

… dann ist es, als würde die Zeit stillstehen, für diesen einen Moment der Verbundenheit, wie ein aus der Zeit gefallen sein, und der Welt, einfach in Deinem Arm sein und atmen und Deinen Herzschlag ganz nahe bei meinem spüren, die Wärme Deines Körpers und die Ruhe des Lebens, das sich selbst versteht.

… dann ist es, als würde alles Leid, aller Schmerz und alle Qualen, erlebt oder erzählt, plötzlich tragbar sein, und die Welt, die gerade zuvor nichts weiter zu sein schien, als eine Ansammlung an Misshandlung und Tod, zeigt mir die Möglichkeit von Zärtlichkeit und Miteinander und Vertrautheit, Oasen des Wohlseins und einfach Leben dürfens.

… dann ist es, als wäre jeder einzelne Moment des Misslingens und des Verrats in einem Akt des Vertraut-seins getilgt, und die Welt, die voller Kriege und Auseinandersetzungen und unfruchtbarer Disputationen ist, erscheint in der Stille des wortlosen Verstehens, in Achtsamkeit und Sensibilität, die es auch noch gibt, aber sehr versteckt ist.

… dann ist es, als wären alle Anforderungen und Ansprüche in einem Mal erfüllt, da ich nichts muss, nichts brauche, nichts misse, weil alles ist, und die Welt, die mir ständig zuraunt, was doch nicht alles erledigt, geschafft, bewältigt werden muss, erscheint wie eine Einladung sich einfach da sein zu lassen, in diesem Moment des überwältigenden, alles sprechenden Schweigens.

… dann ist es, als könnte ich frei atmen, in der Verbundenheit mit allem Lebendigen, die in dieser einen, kleinen Geste voller Zärtlichkeit liegt, und die Welt, die sich mir entfremdete, mit all ihrem Materialismus, zeigt sich in ihrer Fülle und ihrem Reichtum, in ihren Gaben und Geschenken, die sie so freizügig verteilt, wie Du in Deiner Umarmung.

… dann ist es, dass ich den Kopf auf Deine Schulter lege und die Augen schließe, weil ich nichts sein kann als da, fühlend, atmend, in diesem Verstehen, das alles umfasst, und Banalität um uns wird nichtig und alles, weil sie in uns ist, als lebendig und zum Leben verführend.

… dann ist es, als würden alle Gedanken an Missgunst und Abneigung und Getrenntsein verschwinden, als hätte es sie nie gegeben, und die Welt, die nichts als Gier und Neid und Vereinzelung kennt, die jedem sagt, er sei doch selbst schuld an seinem Schicksal, zeigt sich als unterstützend und helfend und beherbergend, denn auch das gibt es, doch zumeist ungesehen und ungehört, außer von denen, die die Hand spüren, die ihnen aufhilft.

… dann ist es, als würde mein Herz leicht werden, weil es nichts gibt, was nicht überwunden, gemeistert werden könnte, nichts, das so niederdrückend ist, dass es nicht in Deiner Umarmung aufgehoben würde, und die Welt, die sich als kalt und dunkel zeigte, wird hell und klar, wie beim Durchbruch der Sonne nach einem schweren Schneesturm, wo sich die Sonnenstrahlen glitzernd in den Schneeflocken brichen.

… dann ist es, als hätte es niemals eine Schuld gegeben, die nicht durch die Fürsorge und Hingabe getilgt werden könnte, und die Welt, die nichts zu kennen scheint, als Schuld und Sühne, Sünde und Bestrafung, wird zu einer wohlwollenden und annehmenden, gleich einer Mutter in der Bedingungslosigkeit ihrer Liebe.

… dann ist es, als gäbe es keine Bedeutung mehr und nichts mehr, bedürfe der Deutung, in diesem Moment der Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit, und die Welt, die mich verstoßen hatte, weil ich anders bin, scheint mir einen Platz zu zeigen, an dem selbst ich Annahme finde, gerade so wie ich bin.

Irgendwann gibt Dein Arm mich wieder frei. Ich könnte nicht sagen, wie lange es war, auch wenn ich mir bewusst bin, dass es nichts weiter war, als ein Moment, in dem sich die Gesamtheit des Lebens in all seiner Lebendigkeit vereinte und uns ließ, einfach sein-ließ. Einmal lächle ich Dir noch zu, bevor ich gehe, hinaus in diese Welt, die mir nun keine Angst mehr machen kann, denn ich nehme ihn mit, diesen einen Moment, in dem ich in Deinen Armen war, als meinen Schutz und Schirm, der mich unverwundbar werden ließ.

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2 Gedanken zu “Wenn Du mich in Deine Arme nimmst …

  1. oma99 sagt:

    *seufz*
    …genau so.
    aber so lange nicht mehr erlebt…

    Ps. keine Antwort nötig *smile*

  2. Jesska sagt:

    🙂 🙂

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